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Tom Abeln
5 Min. Lesezeit

Klarna & Co zeigen: Warum KI-Telefonie nicht ohne Menschen funktioniert

Viele Unternehmen setzen auf KI im Kundenservice – doch Klarna beweist, dass menschliche Stimmen weiterhin unverzichtbar sind. So gelingt der smarte Mix aus KI und Mensch.

Klarna & Co zeigen: Warum KI-Telefonie nicht ohne Menschen funktioniert

...Immer mehr Unternehmen setzen auf Künstliche Intelligenz im Kundenservice. Automatisierte Telefonagenten übernehmen die erste Kontaktaufnahme, beantworten Fragen oder wickeln sogar ganze Prozesse ab. Doch ein prominentes Beispiel zeigt: Der Weg zur rein KI Kommunikation ist kein Selbstläufer. Klarna, einer der weltweit größten Zahlungsanbieter, liefert aktuell ein Lehrstück darüber, wo KI-Telefonie an ihre Grenzen stößt – und warum der Mensch in der Kundenkommunikation unverzichtbar bleibt.

Klarna's KI-Offensive: Mehr Automatisierung, mehr Frust? Ende Januar 2025 verkündete Klarna stolz, dass über 65 Prozent aller Kundenanfragen vollständig von einer KI bearbeitet würden – inklusive Sprachdialogen am Telefon. CEO Sebastian Siemiatkowski sprach von einem "Gamechanger", der nicht nur Effizienzgewinne bringe, sondern auch die Kundenzufriedenheit steigere. Doch die Realität sah anders aus: In sozialen Netzwerken und Bewertungsplattformen häuften sich Beschwerden. Kunden fühlten sich abgewimmelt, unverstanden oder in endlosen KI-Schleifen gefangen. Der Vorwurf: Der Mensch sei aus dem Prozess herausgeschnitten worden – mit negativen Folgen für Vertrauen und Markenimage.

Warum KI allein (noch) nicht reicht Obwohl Sprach-KI 2025 technisch auf einem sehr hohen Niveau operiert, bleibt sie in einem zentralen Punkt hinter menschlichen Gesprächspartner:innen zurück: Empathie. Während KI-Modelle auf riesige Mengen an Daten trainiert sind, fehlt ihnen nach wie vor echtes Einfühlungsvermögen, situative Intelligenz und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen. Besonders bei Beschwerden, Eskalationen oder emotionalen Anliegen reicht ein rein automatisierter Dialog oft nicht aus. Kunden erwarten mehr als Fakten – sie erwarten Verständnis, Flexibilität und Augenhöhe.

Typische Schwächen von reiner KI-Telefonie: Unverständliche oder stockende Gesprächsführung Fehlinterpretation von Emotionen oder Ironie Keine echte Reaktion auf Eskalationen Abbruch oder Schleifen ohne Lösung Hybride Callcenter: Der Erfolgsfaktor 2025 Statt auf ein Entweder-oder setzen erfolgreiche Unternehmen zunehmend auf hybride Modelle: KI-basierte Systeme übernehmen die Vorqualifizierung, erkennen Anliegen, beantworten einfache Fragen – und übergeben bei Bedarf nahtlos an menschliche Agent:innen. Dieses Zusammenspiel maximiert Effizienz, ohne die Kundenbeziehung zu gefährden.

Vorteile hybrider Modelle im Kundenservice: Effizienz: Automatisierung einfacher, repetitiver Anliegen Erreichbarkeit: Rund-um-die-Uhr-Service durch KI-Vorfilterung Zufriedenheit: Menschliche Kompetenz in kritischen Momenten Skalierbarkeit: Intelligente Ressourcenverteilung nach Bedarf Voice Agent Trends: Empathie wird zum Standard Die Weiterentwicklung von Voice Agents geht klar in Richtung Kontextsensitivität und emotionales Verständnis. Unternehmen setzen auf multimodale Modelle, die Tonlage, Sprachtempo und Wortwahl analysieren, um die Stimmung im Gespräch besser einzuschätzen. Dennoch bleibt die Fähigkeit, komplexe zwischenmenschliche Dynamiken zu navigieren, vorerst Menschen vorbehalten. Umso wichtiger ist ein durchdachtes Routing zwischen KI und Mensch – idealerweise mit einem System, das lernt, wann Übergaben notwendig sind.

Was Entscheider jetzt beachten sollten Der Fall Klarna ist kein Rückschritt, sondern ein wertvoller Hinweis: Der Einsatz von KI im Kundenkontakt muss mit Feingefühl und einer klaren Strategie erfolgen. Entscheidend ist nicht, wie viel automatisiert wird, sondern was automatisiert wird – und wann der Mensch übernehmen sollte. Nur wer Prozesse so gestaltet, dass KI und Mensch sich sinnvoll ergänzen, kann das volle Potenzial ausschöpfen und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit sichern.

Empfohlene Maßnahmen: Definiere klare Übergabepunkte an menschliche Agent:innen Trainiere KI-Systeme mit realen Kundendialogen aus deinem Unternehmen Überwache die Qualität der KI-Gespräche kontinuierlich (z. B. durch Transkript-Analysen) Ermögliche Kunden jederzeit, einen Menschen zu erreichen Fazit: Menschlichkeit als Wettbewerbsvorteil Ob Klarna, Telekom oder Amazon – alle großen Player investieren massiv in KI-Telefonie. Doch der wahre Erfolg liegt in der Orchestrierung: Wo Maschinen rational stark sind, bleibt der Mensch emotional unersetzlich. Wer auf hybride Systeme setzt, verbindet das Beste aus beiden Welten und schafft Kundenerlebnisse, die nicht nur effizient, sondern auch wertschätzend sind. So wird KI nicht zum Ersatz, sondern zum Verbündeten des Kundenservice von morgen.

Quellen:

Klarna Pressemitteilung, Januar 2025 Handelsblatt, "Klarna ersetzt Kundenservice durch KI – und erntet Kritik", Februar 2025 McKinsey & Company: "The Future of Customer Care", 2024 Accenture: "Reimagining Contact Centers with AI", 2023

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